Die Südstahl GmbH & Co. KG, Spezialist für Stahlverarbeitung und Lieferant für den Anlagen-, Maschinen-, Werkzeug- und Vorrichtungsbau, hat das Induktionsverfahren für eine erhöhte Qualität seiner Produkte eingeführt. Verzug bei Bauteilen in der Fertigung sowie Aushärtungen nach thermischen Trennschnitten können bei Südstahl ab sofort mit dem Induktionsgerät Alesco A4000 schnell, sicher und werkstoffschonend beseitigt werden. Mit dieser Investition baut der Mertinger Stahlspezialist seine Kompetenzen in der Qualitätssicherung weiter aus.
Südstahl setzt bei Richtarbeiten zusätzlich zum bekannten Flammrichten nun auch das Induktionsverfahren für Richt- und Vorwärmarbeiten ein. Vorteile des Verfahrens sind die punktgenaue Tiefenwärme sowie die verminderte Wärmestrahlung. Der Einsatz des Induktionsrichtverfahrens ermöglicht es, die meist im Millimeterbereich angesiedelten Divergenzen bei geschweißten Stahlkonstruktionen durch den gezielten Einsatz elektrisch erzeugter Tiefenwärme mit bis zu 600 bis 700 Grad Celsius auf eine Tiefe von bis zu 15 mm zu korrigieren. Im Gegensatz zum Flammrichten kühlen behandelte Stellen rascher ab, was eine schnelle Sichtprüfung und eine zügige Weiterverarbeitung ermöglicht.
Mit betriebsinterner Umsetzung der europaweit geltenden Norm EN 1090-2, die die Anforderungen an die Ausführung von Stahltragwerken regelt, wurde bei Südstahl für die eingesetzten Trennverfahren und Werkstoffe eine Vielzahl von Probestücken ausgearbeitet. Anschließend wurde die Qualität der Schnittfläche der Stücke hinsichtlich Rechtwinkligkeit und Rauhtiefe bewertet. In diesem Zuge nahm man auch die Härtewerte mit auf. Bereits ab der Stahlgüte S355 mit Materialdicken über 25 mm waren die Forderungen an die Härtewerte der Tabelle 10 (EN 1090-2) nicht einzuhalten. Eine Vorwärmung der Werkstücke brachte ebenso wie die Änderung der Prozessparameter nur bedingt bessere Ergebnisse, sodass diese bei spezifischen Forderungen an die Härte der Schnittflächen nachgeschliffen werden mussten.
Um diesen Divergenzen entgegenzuwirken, hat Südstahl mit der Firma Alesco eine Zusammenarbeit vereinbart. Künftig werden Abweichungen der Härtewerte mit dem Einsatz des Induktionsgerätes A4000 durch Nacherwärmung der Trennschnitte beseitigt. Hierzu unterzog man die bereits vorhandenen Probestücke mit den bekannten Härteverläufen einer erneuten Bewertung. Es zeigte sich, dass das Verfahren gut geeignet ist, unter die geforderten Härtegrenzen der EN 1090-2 zu gelangen. Derzeit führt Südstahl weitere Versuche zur gesicherten Parameterfindung (Zeit und Temperatur des Anlassens) durch.
Induktionsverfahren vielfältig einsetzbar
Besonders geeignet ist das Induktionsverfahren für Konstruktionen aus VA-Materialien wie Edelstahl oder rostfreiem Stahl, die vor allem im Anlagenbau verwendet werden. Südstahl kann mit diesem werkstoffschonenden Verfahren die Bearbeitungszeit bei Bauteilen mit einer maximalen Stärke von 30 mm spürbar verkürzen, Energiekosten senken und die Arbeitssicherheit erhöhen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Richttechniken wie Flammrichten oder Hämmern überzeugt die neue Technologie mit einem geringeren Lärmpegel, weniger Wärmestrahlung und einer geringeren Verletzungsgefahr für Mitarbeiter.
Werner Käuferle, Geschäftsführer der Südstahl GmbH & Co. KG, sagt über die Einführung der neuen Technologie: „Im Zuge unserer umfangreichen Kompetenz-Offensive haben wir bereits diverse Zertifizierungen erworben, so etwa die Qualifikation für spezielle Prüfverfahren, die Schweißzulassung zum Schweißen von Schienenfahrzeugen und Fahrzeugteilen (DIN EN 15085) sowie die Zulassung nach EN 1090-1 zur Herstellung von tragenden Bauteilen aus Stahl. Die jüngste Investition in modernste Induktionstechnik ist eine weitere Antwort auf die vermehrte Nachfrage nach Bauteilen mit hoher Präzision und Qualität ‚Made in Germany‘.“
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